Gemeinsam mit Niklas Diede von follow sprechen wir über seinen bisherigen Karriereweg und philosophieren über die Fragen, wie sich die Fernsehlandschaft in den vergangenen Jahren entwickelt hat, weshalb immer weniger Menschen klassisches Fernsehen konsumieren und wie wir in Zukunft Videos und Filme schauen werden.

Der Begriff “Zeitgeist” wurde in der aktuellen Ausgabe unseres Woodpecker-Podcast gleich mehrfach von unserem Gast Niklas Diede verwendet, als wir über die Entwicklung von Fernsehen und Internet-Livestreams gesprochen haben. Niklas ist Geschäftsführer der Social Media-Agentur follow, die sich auf die technische Umsetzung von Livestreams spezialisiert hat. Einen Großteil seiner beruflichen Erfahrung hat er während seiner Ausbildung bei dem TV-Dienstleister Nobeo erhalten, bei dem er anschließend als Technical Production Manager sowie als Sales Manager in Festanstellung gearbeitet hat. Nobeo zeichnet sich unter anderem für die Produktion der Formate Wer wird Millionär und SternTV aus – Niklas kann also auf jahrelange Erfahrung bei einigen der bekanntesten deutschen TV-Formate zurückblicken.

Die follow hat in Hürth ihr eigenes Studio mit mehreren Kameras und Livestream-Technik errichtet. (Foto: Sebastian Kanczok)

Doch zurück zum Thema Zeitgeist. Das Konsumverhalten von Fernsehen hat sich vor allem bei jüngeren Menschen in den vergangenen Jahren stark verändert, unter anderem auch aufgrund verschiedener Online-Formate wie Livestreams und Web-Shows. Niklas hat einige der ersten Web-Livestreams, wie die von Lets Play Together Live mit den Youtubern Erik Range (Gronkh) und Valentin Rahmel (Sarazar) oder Hard Reset mit der Youtuber-Gruppe PietSmiet, in den Kinderschuhen begleitet. Interessant war es von Niklas zu erfahren, wie es für ihn gewesen ist neben dem klassischen Fernsehen auch an eher offenen Formaten mit deutlich jüngeren Zielgruppen zu arbeiten. War es damals noch eine Nische solche Livestreams zu konsumieren, so ist es inzwischen ein fester Bestandteil des Konsumverhaltens vieler Jugendlicher und junger Erwachsener. Auch in unserem Freundes- und Kollegenkreis ist es inzwischen eher die Normalität als die Ausnahme kein Fernsehen mehr im klassischen Sinne mehr zu schauen, sondern eher auf Alternativen wie Video on Demand-Services oder eben Livestreams zu setzen.

Die heutige Podcast-Folge kann auch als Video auf dem Youtube-Kanal von follow angeschaut werden!

Dabei hat sich der Zeitgeist während der Entwicklung ständig verändert und was für uns heute völlig normal ist, etwa das Influencer sich selbstverständlich über Produktplatzierungen und Werbung finanzieren, war vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbar und wäre von den Zuschauern gar nicht akzeptiert worden. Zudem war es spannend zu hören, wie an großen Livestream-Events, wie etwa Last Man Standing 2, das während der Gaming-Messe gamescom in Köln stattgefunden hat, sich besonders ein Kritikpunkt hervorgetan hat – nämlich der qualitative Anspruch, den die Produktionsfirma an den Tag gelegt hat. Dieser war nicht etwa zu niedrig, sondern aus Sicht vieler Zuschauer zu hoch und es wirkte zu sehr nach Fernsehen als nach dem geliebten Nischenprodukt mit seinen Ecken und Kanten.

In den Studios von Nobeo hat das Internet-Fernsehen damals seine Anfänge gefeiert, unter anderem mit dem Format „Let’s Play Together“ der Youtuber Erik Range und Valentin Rahmel.

Im März hat follow mit der /follow social media conference einen digitalen Ort erschaffen, an dem die Medienbranche zusammenkommen und sich über verschiedene Inhalte austauschen kann. Innerhalb verschiedener Vorträge, auch Woodpecker Dustin durfte sein Fachwissen weitergeben, wurde ausführlich über medienrelevante Themen gesprochen – von der Arbeit mit Influencern bis hin zu technischen Aspekten bei der Kameraauswahl. Wir sprechen mit Niklas über die Entstehungsgeschichte der Konferenz und wie diese ursprünglich als physisches Event geplant war und pandemiebedingt ausschließlich digital stattfinden musste. Dabei wurde allerdings mit Mixup eine unserer Meinung nach zukunftsweisende Plattform gefunden, die virtuellen Veranstaltungen deutlich mehr Persönlichkeit verleiht und einen digitalen Veranstaltungssaal darstellt, in dem wir uns tatsächlich bewegen können. Mit 25 SpeakerInnen und über 200 Teilnehmerinnen zudem ein beachtlicher Erfolg!

Wir bedanken uns bei Niklas Diede für das Gespräch und die Möglichkeit in seinem Studio aufzuzeichnen. Außerdem vielen Dank an Sebastian Kanczok für die technische Umsetzung der heutigen Folge!