Livestreams sind spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Unternehmen sehen in Livestreams nicht nur eine notgedrungene Alternative zur Präsenzveranstaltung, sondern eine eigenständige Form der Unternehmenskommunikation mit deutlichen Vorteilen gegenüber eines Events in beispielsweise einer Tagungsstätte. Auch für Kreativschaffende, wie etwa Bands und DJs, kann es eine Möglichkeit sein, über Livestream-Konzerte mit seinen Fans in Kontakt zu bleiben.

Im Mai 2020 erreichte uns die Anfrage der Kölschrock-Band Eldorado, die Pandemie-bedingt einen Livestream vom wunderschönen Fühlinger See im Kölner Norden plante und dringend Unterstützung bei der technischen Realisierung benötigte. Wir freuten uns insbesondere über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde, sowie über die künstlerische Freiheit bezüglich unserer vorgeschlagener Kameraperspektiven. Trotz der starken Einschränkungen bei Veranstaltungen konnten dank eines klaren Hygienekonzepts erstmals wieder einige Zuschauer vor Ort dabei sein und das Konzert live genießen. Um den Vorgaben bestmöglich nachzukommen planten wir von Beginn an mit wenig Personal und flexibler Technik.

Corona-bedingt setzten wir auf ein kleines Team bestehend aus Bildregisseur und Kameramann. So konnte trotz Pandemie ein technisch einwandfreier Livestream gewährleistet werden.

Zwischen dem Tag der Anfrage bis zum Livestream selbst lagen insgesamt acht Tage – in diesem Zeitraum nahmen wir uns vor allem Zeit für eine geregelte Kommunikation mit allen Beteiligten. Dazu zählten neben der Band auch der Besitzer des Strandes, an dem der Livestream stattfinden sollte, sowie der zuständige Tonmischer, der uns das Audiosignal der Band zuspielen würde. Ebenfalls bereiteten wir alle notwendigen Assets für den Livestream vor. Die Arbeit hinter der Vorbereitung einer Liveproduktion wird häufig übersehen, dabei müssen Mazen (Einspieler), wie Intro, Abspann oder Bauchbinden CI-konform und in enger Absprache mit dem Auftraggeber erstellt werden – am Streaming-Tag sollte hier bereits alles bereitstehen, damit sich auf die eigentliche Live-Produktion konzentriert werden kann.

Wichtig ist dabei auch zu klären, ob vor Ort eine ausreichend starke Internet-Leitung vorliegt oder ob direkt mit einer mobilen Internetlösung geplant wird. Da die sichere und dauerhafte Verbindung mit dem Internet absolut essentiell ist, raten wir generell immer dazu, vor Ort eine Back-Up-Lösung bereitzulegen, falls es doch einmal zu Problemen kommen sollte. Zudem entschieden wir uns personaltechnisch für ein Zwei-Mann-Setup, sodass Jonas sich während des Livestreams um die Bildregie sowie um Einspieler kümmern würde, während Dustin die Hauptverantwortung über die Kameras inne hätte und die bewegte Kamera führt. 

Dank Bildfunk waren wir nicht auf statische Kameras begrenzt, sondern konnten mit einer mobilen Kamera schnell und flexibel verschiedene Live-Bilder realisieren.

In Absprache mit Eldorado entschieden wir uns im Vorfeld für ein Vier-Kamera-Setup, um verschiedene Blickwinkel abzudecken. Neben drei fest verbauten Kameras nutzten wir zudem eine bewegte Kamera mit Bildfunk, sodass auch spontane Großaufnahmen, etwa von einzelnen Bandmitgliedern oder den Zuschauern, jederzeit möglich wären. Um eine dauerhafte Kommunikation mit der Regie zu gewährleisten setzten wir auf ein Intercom-System. Dieses ermöglichte uns, dass der Kameramann die Bildwünsche aus der Regie direkt angesagt bekäme und wichtige Momente auf keinen Fall verpasst werden.

Dank einer ausführlichen Vorbereitung und klaren Absprachen starteten wir entspannt in den Streaming-Tag und freuten uns besonders über das gute Wetter, immerhin fand die Produktion unter freiem Himmel auf einem Strand statt. Dank der guten Kommunikation im Vorfeld mussten vor Ort keine wichtigen Dinge mehr abgeklärt werden und kleine technische Herausforderungen konnten ausnahmslos überwunden werden. Wie geplant richteten wir den Stream auf mehreren Social-Media-Seiten ein, unter anderem auf auf der Facebook-Präsenz von Radio Köln, wo uns über 41.000 potenzielle Zuschauer erwarteten, die sich bereits auf ein wenig Abwechslung von der Pandemie freuten.

Schließlich hieß es dann: “Wir gehen live in 5!” und der Stream startete. Innerhalb von etwa einer Stunde griffen über 25.000 Menschen auf den Livestream zu und in knapp 400 Kommentaren war eine durchweg positive Resonanz festzustellen. Auf Wunsch stellten wir den Livestream auch als VoD (Video on Demand) zur Verfügung – dieses kann auf dem Youtube-Kanal von Eldorado angeschaut werden.

Noch immer ist es nicht möglich große Präsenz-Veranstaltungen wie Konzerte und Messen abzuhalten – ein Livestream mit dediziertem Ticket-Verkauf kann hier eine Lösung darstellen. Eine durchgängige Livestream-Produktion oder auch eine Mischung aus im Vorfeld aufgezeichneten Inhalten mit einer kurzen Live-Schalte sind im Jahr 2021 gängige Mittel um mit Kunden oder Fans in Kontakt zu bleiben. Wir beraten Euch gerne im Vorfeld zu Eurer Live-Produktion und kümmern uns um die gesamte technische Umsetzung.

Hört auch gerne in die dazugehörige Woodpecker Podcast-Folge rein – darin reden wir mit Simon Kurtenbach von Eldorado über den Livestream sowie über die herausfordernde Situation als Band während der Corona-Pandemie.