Es gibt wohl kaum eine Branche oder einen Berufszweig, der nicht auf die eine oder andere Art und Weise von der Corona-Pandemie betroffen ist. Alleine, dass rund zehn Monate nach Ausbruch der Krankheit in Deutschland noch immer in der Gegenwartsform über die Probleme geschrieben werden muss, zeigt, wie aktuell das Thema noch immer ist.

Die Filmbranche wurde hart vom Ausbruch der Pandemie getroffen, wobei einzelne Zweige mit deutlich größeren Problemen zu kämpfen haben. Manche Teilgebiete, vor allem Livestreams, haben einen regelrechten Boom erlebt und letztlich sogar von Corona profitieren können. Doch in letzter Instanz wird sich mit Sicherheit auch jeder Filmschaffende freuen, wenn die Pandemie endlich überstanden ist und wieder ein wenig Alltag in das Filmemachen einkehrt. Im Februar 2021 erscheint es beinahe, als wenn nun langsam tatsächlich der Zenit der Pandemie in Deutschland erreicht wurde und die ersten Impfungen sowie der erneute Lockdown Wirkung zeigen. Dafür sind die Maßnahmen, die Filmschaffende und Produktionsfirmen treffen, um sicher arbeiten zu können, so groß wie nie. In diesem Inside-Artikel möchten wir gerne zusammenfassen, wie wir die Corona-Pandemie besonders im Jahre 2020 erlebt haben und welche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um bei Dreharbeiten eine Ansteckung bei uns selbst sowie bei Kunden zu vermeiden.

Bei Dreharbeiten ist der Mund-Nasen-Schutz bereits seit Monaten ein ständiger Begleiter (Foto: André Sasse)

In Büros hat es recht lange gedauert, am Set war es bereits kurz nach dem Ausbruch im vergangenen Jahr ein schnell eingeführter Standard. Die Rede ist von der der Maskenpflicht. Inzwischen ist es vollkommen normal bei Dreharbeiten eine Maske zu tragen und es wird von allen Filmschaffenden, mit denen ich bisher zu tun hatte, akzeptiert und umgesetzt. Besonders im Hochsommer war es zwar alles andere als angenehm in stickigen Räumen mit mehreren Leuten gemeinsam zu drehen, doch auch diese schwierigen Umstände konnten wir überstehen. Etwas unverständlich erschien zu diesem Zeitpunkt der Einwand mancher Mitbürger, die es als problematisch angesehen haben in einem Supermarkt oder im öffentlichen Nahverkehr eine Maske zu tragen. Bei der meist rund zehnstündigen körperlich anstrengenden Arbeit am Set hatte bisher komischerweise noch niemand ernsthafte Probleme mit dem Mund-Nasen-Schutz und der Sicherheitsgedanke war stets präsent. Weiterhin ist Desinfektionsmittel am Set meist mehrfach vorhanden und es wird auch tatsächlich genutzt.

Vermehrt finden viele Produktionen auch nur noch statt, wenn sich sämtliche Mitarbeiter vorher zumindest einem Schnelltest unterzogen haben. Zwar gibt dieser keine 100-prozentige Sicherheit, doch die Wahrscheinlichkeit mit einem Erkrankten zu arbeiten ist direkt wesentlich niedriger. Angenehm ist der Corona-Test jedoch nicht. So mancher Arzt, der uns bereits getestet hat, schien ein gewisses Gefallen daran gehabt zu haben das Stäbchen tiefstmöglich in die Nase zu schieben.

Sogar Auslanddrehs sind wieder möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Neben einigen ausgefüllten Dokumenten ist in den meisten Reisegebieten ein negativer PCR-Test vorgeschrieben. Bei den meisten Produktionsfirmen haben wir bisher ein Maximum der möglichen Vorsichtsmaßnahmen erlebt, vor allem bei Dreharbeiten außerhalb von Köln. Neben einem vorherigen Schnelltest wurde die gesamte Produktion über ein Mund-Nasen-Schutz getragen, es wurde mit mehreren Fahrzeugen gefahren und Abendessen sollte nicht in der gesamten Gruppe, sondern nach Möglichkeit einzeln im Hotelzimmer zu sich genommen werden.

Livestream-Produktionen gab es auch schon vor COVID-19. Seit der Pandemie setzen Kunden allerdings viel häufiger auf Live-Veranstaltungen ohne Publikum oder anwesende Gäste.

Da wir bei unserer Arbeit häufig Einblick in verschiedene Branchen erhalten, kann ich einen guten Vergleich zu unseren Sicherheitsmaßnahmen zu denen anderer Betriebe ziehen. So achten zwar auch andere Firmen auf die Sicherheit ihrer Mitarbeiter, doch bei so mancher Filmproduktionsfirma, mit der wir regelmäßig zu tun haben, sind diese nochmals deutlich höher und bisher sind uns nur extrem wenige Fälle bekannt, bei denen Filmschaffende an dem Virus erkrankt sind.

Bisher waren Livestream-Produktionen eher seltener anzutreffen und vor allem kleine und auch viele mittelständische Firmen schienen eher weniger interessiert zu sein an dieser Form der Unternehmenskommunikation. Mit der Corona-Pandemie entwickelte sich ein regelrechter Boom! Sei es für interne Präsentationen großer Firmen oder für das Konzert einer bekannten Band – viele Besprechungs- und Unterhaltungsformate lassen sich auch ohne anwesende Mitarbeiter oder Fans realisieren. Mit dieser Erkenntnis sind viele Firmen in das Jahr 2021 gestartet und planen bereits auch nach der Pandemie weiterhin an dieser Form der Unternehmenskommunikation festzuhalten. Wir sind in jedem Fall gespannt, welche Projekte 2021 für uns bereit hält und freuen uns bereits darauf auch viele neue Gesichter kennenzulernen!